Menschlichkeit

„Stünd’ ich, Natur, vor dir ein Mann allein, / Da wär’s der Mühe wert, ein Mensch zu sein.“ Mit diesen Worten reflektiert Faust über seinen Pakt mit dem Teufel. Er philosophiert über den Sinn des Lebens und kommt zu dem Schluss, dass all seine Erfolge, die er dem Teufel verdankt, sinnlos sind. Denn erst kurz bevor der Vorhang fällt, erschließt sich Faust die grundlegende Erkenntnis, dass sein stetiges Streben nach „mehr“ ihn nie erfüllt hat und dass der Dienst für Andere seinem Leben mehr Bedeutung verliehen hätte. Diese Abschlussszene, in der der Antiheld tiefste Reue zeigt, ist Schuhmann besonders in Erinnerung geblieben und inspirierte ihn zu seinem dreiteiligen Werk für Solostimmen, Chor und Orchester.